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2013-05-31

Finanztransaktionssteuer, wir machen wieder Ausnahmen per Lobbying

Die geplante Finanztransaktionssteuer wird in den laufenden Verhandlungen offenbar weiter zu einer Börsensteuer "light" eingedampft. Finanzexperten bezweifeln inzwischen, ob die Steuer überhaupt kommt.
Ich vermute, Banken gewährt man hier eine Ausnahme, weil manche gerade eh nicht so eigenkapitalstark im Moment da stehen und großen Pensionsvorsorgeversicherern gewährt man eine Ausnahme, damit sie nicht zur staatlich geförderten Vorsorge nur noch Aktienfonds außerhalb von Europa als Anlage wählen.

Sollte die Finanztransaktionssteuer kommen, kann jede BrokerIn  diese folgendermaßen leicht umgehen:

Er/Sie gründet eine LTD in der City of London oder auf den Virgin Islands bzw. eine Offshore Gesellschaft auf den Seychellen oder sonstigen üblichen verdächtigen Orten, siehe: http://blog.area23.at/2013/05/ltd.limited.html

Vorher sollte er/sie sich natürlich über die Bedingungen für Finanzmarktfirmen und Steuerrecht der location schlau machen.

Dann mietet sich die LTD oder Offshore Gesellschaft einen virtuellen Server vor Ort und installiert dort die entsprechende auf die LTD lizensierte Trader Software (z.B. http://www.plus500.at/ oder http://www.tradestation.com ...)

Ab jetzt kann die LTD dort als Firma an den internationalen Finanzmärkten (inkl. Aktien-, Rohstoff-, Termin- und sonstiger Börsen) handeln.

Warum verfasse ich diesen Artikel?
Weil die Finanztransaktionssteuer wie alle nationale oder EU Ideen ein zu wenig durchdachter Schnellschuss ist.

Wenn eine ausländische BrokerIn/Firma mit longs oder shorts in die europäischen Aktien hineingeht oder an den internationalen Rohstoffmärkten tradet, hat sie keine der Einschränkungen der europäischen Firmen. Werden die ausländischen Firmen diesen Wettbewerbsvorteil zu ihren Gunsten vielleicht ausnutzen?
Ich wette 100€ darauf!

Außerdem ist das wieder eine Regel mit Ausnahmen für die großen, die bereits teilweise auch staatlich subventioniert und gerettet wurden. Die €uropäische Union gleicht durch Steuern und Hilfspakete die negativen Bilanzen der Banken aus und besteuert dann bei Finanztransaktionen nicht die Banken. Als Banker würde ich weiter auf high risk spielen, bei Schäden wird immer vom Staat gezahlt und zahlen muss es eh wer anderer und dafür bekomme ich dann noch steuerliche Erleichterung im Gegensatz zu allen anderen :(

Für normales online Glückspiel gibt es übrigens gar keine Steuer auf einzelne Wetteinsätze und im Gegensatz zu den Rohstoff-, Aktien- und Termin-Börsenist hat Glückspiel keinerlei Auswirkungen auf die Realwirtschaft, außer dass der Glückspielveranstalter, Lizenzinhaber und ServiceProvider auf lange Sicht hochgerechnet wahrscheinlich öfter gewinnen und die "Kunden" hochgerechnet wahrscheinlich öfter verlieren.

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